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Erziehung gescheitert

Die Einladung des Gangrel Joshua „Ozzy“ Grady hatte viele Mitglieder der Gesellschaft angelockt. Grady hatte vor, einen Abend zu geben, an dem sein neues Mündel, der Brujah Carlos Oswald, beweisen könnte, dass er besser sein kann. Und er wollte an dem Abend beweisen, dass die anderen Mitglieder der Domäne im Grunde nicht besser sind als Carlos, sich aber dennoch daran erfreuen, ihn immer tiefer in den Dreck zu treten.

Die Motivation der Gäste war durchaus unterschiedlich. Die Toreador wollten offensichtlich nur sticheln und den Gastgeber herausfordern, Vicky wollte sich der Meinung des Gastgebers anschließen und war vom Fürsten wohl auch nicht ohne Grund geschickt worden. Wieder andere verfolgten mit dem gebeutelten Oswald ihre eigenen Pläne, in erster Linie wohl die Tremere Lieblich und von Kronstadt. Nebenbei gaben sich gleich zwei Malkavianer die Ehre, ein neues Gesicht für Hamburg und ein gut bekanntes.

Während Grady noch vergeblich versuchte, sein Mündel gesellschaftsfähig und kontrolliert zu präsentieren, während diverse Gäste stichelten, anheizten und provozierten, bekam er noch ein ganz anderes Problem. Denn durch das Kind Vicky hatte er plötzlich zwei Brujahkinder zu betreuen, was ihm ganz offensichtlich über den Kopf wuchs – am Ende wusste er sich nur noch zu helfen, in dem er den Fürsten anrief. Was dabei herauskam, fand kein Gast heraus, aber sicher war der Fürst nich begeistert, in so kleinliche Dinge hereingezogen zu werden. Vollends außer Kontrolle geriet der Abend, als die Toreador Gaspar und Louis aneinandergerieten und diversen Besuchern des Abends die Kontrolle über sich entglitt. Sicher werden einige der älteren Anwesenden vermutet haben, dass die beiden scheinbar zufällig aufgetauchten Malkavianer für dies verantwortlich waren, aber möglicherweise war es auch nur der allnächtliche Wahnsinn der Hamburger Gesellschaft. Außerdem schien zumindest Sisyphos mit sich und seinen Dämonen genug zu tun gehabt zu haben.

Schließlich endete der Abend recht schnell, als ein gereizter Gastgeber, verzweifelt über die Halsstarrigkeit, Dummheit und Egozentrik seiner Gäste den Abend verließ. Von kaum jemandem beachtet wurde Carlos, der sich den ganzen Abend gut in der Gewalt hatte und sogar der Etikette genüge tat. Dass dies nicht beachtet wurde, dürfte hinreichend bewiesen haben, dass eigentlich niemand an dem Abend Interesse daran gehabt hatte, ob das Kind Fortschritte erzielte oder nicht – man wollte nur wieder die eigenen Probleme bei anderen abladen. Dass das diesmal nicht Carlos war, schien keinen groß zu stören.

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