There are more things in hell than are dreamt of in your Philosophy
Es hätte so nett sein können, diese philosophische Soiree – alleine der Name klingt schon so erhaben, so ruhig, so gebildet. Problematisch wird es dann, wenn die Gäste allesamt Vampire sind, dann hat es sich mit der Philosophie meist schnell erledigt.
Im Namen ihres neuen Mündels Nicolas Bojanic hatte Roxane la Blanche zu dieser Soiree geladen und wer bereits auf einem Abend unter ihrer Schirmherrschaft war, wusste, was wohl kommen würde. Und so kam es wie es kommen musste. Die Gäste hatten noch nicht recht angefangen zu diskutieren, als der Gangrel Schlotzbach durch die Tür taumelte, kaum beherrscht und nahe an der Raserei. Eben genau in dem Zustand, den man erreicht, wenn jahrhundertealte Wahnsinnige mit der Erziehung beauftragt werden. Dem werten Gangrel war so gar nicht nach Philosophie und der Abend nahm eine unglückliche Wendung. Für wen der Abend am schlimmsten war, ist kaum zu sagen. War es der „Gastgeber“ Nicolas, der in Einem fort gedemütigt wurde, von den Toreador für deren Hohn noch Schulden aufgeladen bekam und am Ende einem Ghul zur Erziehung übergeben wurde? War es Schlotzbach, der, vollkommen zerrüttet von den Erziehungsmethoden alter Gangrel, am Ende vor Roxane in Tränen zusammenbrach? War es Pereira, den wieder einmal die Erinnerung an Verdun und die nahenden Deutschen in festem Griff hatte, in seiner Wut und Panik andere anfiel und selbst beinahe gefressen wurde? War es Roxane selbst, die zwar eine Menge Spaß an der Demütigung ihres Mündels hatte, aber tief im Inneren wissen musste, dass die Linie Mithras irgendwann Rache für diesen Abend nehmen würde? Oder war es Fräulein Lieblich, der Neuzugang der Domäne, die für die Gesellschaft zu bedauern ist, in die sie geraten ist?
Wer auch immer am schlimmsten litt, keiner ging ungeschoren aus diesem Abend. Und die Feindschaften, die in diesen wenigen Stunden aufgebaut wurden, haben das Potential dazu, mehr als ein Menschenleben lang anzudauern. Schließlich hat niemand mehr Zeit als Vampire, die eigenen Feindschaften zu hegen und zu pflegen.
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