Roxane la Blanche
„Das Schicksal mischt die Karten, wir spielen.“
“Ich bin nicht zum Kämpfen gemacht.”
“Sieh hier, Cousin, wirf vorsichtig einen Blick um die Ecke auf Ihr Antlitz. Einen gestatte ich Dir. Sieh sie dort, sie, mein Winterherz, mein Sturmvogel, der sich noch mit gebrochenen Flügeln der Brandung entgegen hebt, um rebellisch mit den Sternen um der Götter Liebe zu tanzen. Nie weiss ich, ob ich ihr liebliches Gesicht streicheln oder ihren störrischen Nacken brechen soll. Am Ende tu ich meist beides. Ihr Raubtierlächeln wird erst ganz durch ihres Stolzes Tränen schön. Und so vergilt sie gleiches mir mit gleichem: Niemand zerfetzt so süß meine Hoffnungen, niemand begeht so liebevoll an mir Verrat. Vielleicht ist sie einst noch mein Tod, falls meine Leidenschaft ihr nicht zuvor kommt. Was soll ich Dir also über meine Roxane sagen? Ein Rat für Deine Begegnung mit ihr vielleicht: die Hölle kennt nicht solchen Zorn gleich dem der verschmähten Dame!”
— Lysander vom Clan der Rosen
“Kinder tun nicht immer das, was die Eltern sich wünschen. Auch wenn ich in ihr immer das kleine Kind sehen werde, das sie war, muss ich – so schwer es mir auch fällt – akzeptieren, dass sie jetzt erwachsen ist. Aber im Grunde ist diese Gefühlsduselei unpassend: Sie ist jetzt schon nicht mehr jung und sie ist sehr gefährlich, das hat sie mehrfach unter Beweis gestellt. Ist sie eigentlich wirklich so devot zu mir, wie sie sich gibt? Ich sehe sie meisterhaft mit anderen spielen, spielt sie auch mit mir….?”
— Johann Hinrich Joachim von Anckelmann aus dem Clan Gangrel
Roxane la Blanche vereint viele Facetten. Ob geliebte Tochter, untreue Gefährtin, eiskalte Geschäftsfrau oder impulsive Feindin. So mancher Rolle verlieh sie mit eigener Art Gesicht. Doch was steckt hinter dieser Maskerade? Nur gekonntes Schauspiel oder vereint sie tatsächlich all diese Seiten? Woran man bei Madame ist, kann man nie wissen. Sicher ist nur eines: Die Hauptrolle in ihrer Aufführung hat sie mit sich selbst besetzt.